Leben mit ADHS und Klettern als Chance

Ein Interview mit Klettertrainer Benny Jung

Benny Jung von "Klettern als Chance" im BIN WEG BOULDERN Podcast
Benny Jung von „Klettern als Chance“ im BIN WEG BOULDERN Podcast

Benny Jung lebt mit ADHS. Diese Neurodiversität führt dazu, dass er einen starken Bewegungsdrang hat, viel redet und sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren kann. Dadurch ist er oft angeeckt, hatte Probleme in der Schule und hat einige Ausbildungen angefangen und wieder abgebrochen. Das alles hatte auch negative Folgen für seine mentale Gesundheit.

Als Erwachsener hat Benny das Bouldern und Klettern entdeckt. Zum ersten Mal fand er etwas, was ihm half, sich zu fokussieren. Er konnte endlich seine ADHS annehmen und Positives an der Neurodiversität finden.

Benny machte eine Ausbildung zum Klettertrainer und Klettertherapeuten und arbeitet heute mit Kindern mit ADHS. Sein Ziel: Er möchte, dass Kinder mit ADHS schon früh ihre Besonderheit positiv annehmen können, anstatt darunter zu leiden.

Wir haben das Gespräch in zwei Teilen geführt. In Teil 1 geht es um Bennys Biografie, diesen Part hörst du hier im BIN WEG BOULDERN-Podcast. In Teil 2 erzählt Benny von seiner Arbeit als Klettertherapeut. Dieser Teil erscheint am 2. Februar 2024 im Techniker Boulder Bundesliga Podcast.

Danke an Benny Jung und viel Spaß mit dieser Folge!

Zu den Shownotes

Das Familienkonzept in den Boulderwelten

Boulderwelten-Geschäftsführer Markus Grünebach im Interview

Mit Kindern in den Boulderwelten. Foto: Boulderwelt Karlsruhe
Mit Kindern in den Boulderwelten. Foto: Boulderwelt Karlsruhe

Wie können Kinder- und Familienbereiche in Boulderhallen gut gestaltet werden? Dieser Frage will ich im Podcast nachgehen. Kinder, die unachtsam durch Hallen rennen, sind ein Sicherheitsrisiko und ein sehr oft besprochenes Frust-Thema der Szene. Aber es gibt auch Hallen, in denen es besser läuft. Was machen die anders?

Bei Instagram haben mir viele geschrieben, dass sie die Familien- und Kinderkonzepte in den Boulderwelten gut finden. Also habe ich Markus Grünebach um ein Interview gebeten, einen der Geschäftsführer der Boulderwelten. Er erklärt, worauf sie beim Hallenkonzept, beim Wandbau und dem Routenbau achten. Außerdem werdet ihr hören, dass das Personal in den Boulderwelten besonders geschult wird, um mit Kindern und Familien zu arbeiten.

Danke an Markus und viel Spaß mit dieser Folge!

Zu den Shownotes

Das Familienkonzept in der Mandala Boulderhalle Dresden

Kinderhalle, Kinderkurse und Trainings im Mandala

Die Familienhalle in der Mandala Boulderhalle Dresden
Die Familienhalle in der Mandala Boulderhalle Dresden

Kleine Kinder in Boulderhallen sind eines der großen Frust-Themen der Boulderhallen-Szene. Für Kinder sehen Boulderhallen aus wie ein großer Spielplatz. Sie laden zum Rennen und Klettern ein und oft nehmen die Kleinen nicht wahr, was um sie herum passiert. Dabei kann es in einer Boulderhalle jederzeit passieren, dass jemand aus einem Boulder abspringt oder fällt. Es besteht z.B. die Gefahr, dass ein Erwachsener aus 4 Metern Höhe auf ein Kind fällt. Diese Situation möchte sicherlich niemand erleben.

Trotzdem passiert es, dass Kinder ohne Aufsicht ihrer Eltern durch Boulderhallen rennen. Das Hallenpublikum ist verständlicherweise sehr wütend und frustriert darüber. Immer wieder wird der Ruf laut, dass die Hallen anders handeln müssten und für manch einen ist klar: Kleine Kinder haben gar nichts in Boulderhallen zu suchen!

Als noch junge Mama mit einem Kind, das sehr gerne umher rennt und klettert, frage ich mich: Fehlt es vielleicht an familientauglichen Konzepten in Boulderhallen? Mein Plan ist, dass ich Boulderhallen hier im Podcast vorstelle, die als besonders familienfreundlich gelten.

Von vielen Eltern habe ich gehört, dass sie sich mit ihren Kindern in der Mandala Boulderhalle in Dresden besonders gut aufgehoben fühlen. Also war ich dort vor Ort, habe mir die Kinder- und Familienbereiche angesehen und mir das Familienkonzept erklären lassen.

Zu den Shownotes

Im Gespräch mit Finn Kargl von “Queerclimb”

Der Gründer von Berlins erster queerer Kletterinitiative

Finn Kargl von "Queerclimb" im BIN WEG BOULDERN-Interview. Foto Credit: Katharina Szmidt
Finn Kargl von „Queerclimb“ im BIN WEG BOULDERN-Interview. Foto Credit: Katharina Szmidt

Finn hat als queerer Mensch lange nach einem Ort in der Kletterszene gesucht, wo er mit seiner Identität reinpasst und angenommen wird. Das war nicht leicht, also hat Finn in Berlin 2016 selbst eine Initiative gestartet, mit dem Namen “Queerclimb”. Unter dem Titel gibt er Boulder- und Kletterkurse, hält Vorträge, macht Vernetzungstreffen usw.

Ich habe mit Finn über seinen Weg in der Kletterszene gesprochen und darüber, welche Bedeutung Initiativen wie “Queerclimb” für queere Menschen haben.

Danke an Finn fürs Interview und danke an den Berliner Südbloc, in dem wir uns zum Interview treffen konnten, wo Finn arbeitet und Kurse gibt.

Zu den Shownotes

Ein Besuch in Avalonia

Durchs Bouldergebiet Avalonia mit Daniel Pohl und Thomas Kubicki

Eindrücke aus Avalonia. Rechts oben im Bild: Der Erschließer des Bouldergebietes Avalonia, Daniel Pohl
Eindrücke aus Avalonia. Rechts oben im Bild: Der Erschließer des Bouldergebietes Avalonia, Daniel Pohl

“Wir wissen, dass ein Bagger ein Loch buddeln kann. Aber dass wir als Menschen auch nen Berg versetzen können, das wissen wir gar nicht mehr.”

Das ist einer der Sätze von Daniel Pohl, der bei mir nach meinem Besuch in Avalonia hängen geblieben ist. Daniel Pohl erschließt seit vielen Jahren das Bouldergebiet “Avalonia”. Es liegt in NRW, in der Nähe von Dortmund. Ich würde sagen, dass alle Menschen, die Bouldergebiete erschließen und erhalten, eine großartige Arbeit für die Bouldercommunity leisten. Das, was Daniel Pohl in Avalonia macht, ist anders. Er selbst nennt es “Landart”. Daniel ist Boulderer und Künstler – gelernter Grafikdesigner und Steinmetz. In Avalonia erschafft er Boulder, indem er Felsmassen und Erdmassen bewegt. In dem Gebiet entdeckt man Steinskulpturen und Gravuren. Zum Teil werden die Boulderwände und die Podeste, auf denen sie stehen, zu Bühnen für Kunst. Außerdem zeichnet Daniel unglaublich tolle Topos von Avalonia. Ein Blick in ein solches Heft ist nur zu empfehlen!

Avalonia ist aber nicht nur das Projekt eines Künstlers, denn ohne die Arbeit des Boulderclub Ruhrtal e.V. wäre das alles nicht möglich. Dieser Verein hat zusammen mit dem DAV NRW den alten Sandsteinbruch gekauft, den wir als Avalonia kennen. Thomas Kubicki ist einer der Vorsitzenden des Vereins und mit ihm und Daniel war ich in Avalonia unterwegs.

Die beiden erzählen von ihrer persönlichen Motivation, sich für das Gebiet zu engagieren. Nach diesen Aufnahmen bin ich einmal mehr fasziniert davon, welche Menschen und Geschichten es in unserer Bouldercommunity gibt und ich bin froh, dass ich ein Mikro habe, um diese Geschichten für viele hörbar zu machen.

Viel Spaß mit dieser Folge

Zu den Shownotes

Erinnerungen an die Citymonkey Boulderhalle

Die legendäre Citymonkey Boulderhalle aus Essen schließt

Erinnerungen an die Citymonkey Boulderhalle - im BIN WEG BOULDERN Podcast
Erinnerungen an die Citymonkey Boulderhalle – im BIN WEG BOULDERN Podcast

Das Citymonkey ist eine der ältesten Boulderhallen Deutschlands und hat viele Menschen in der Boulderszene und speziell der Boulderhallenszene beeinflusst. Am 3. April 2004 haben Mike Schuh und Vera Harter diesen Ort für Bewegungskultur eröffnet. Es gab damals nur kleine Boulderecken in Kletterhallen. Das Hallenbouldern, wie wir es heute kennen, war für viele Kletterinnen und Kletterer noch gar nicht vorstellbar. Als Hallengründer und Routesetter hat Mike Schuh Grundsteine gelegt für das, was wir heute in unseren Boulderhallen kennen und er hat vielen das Routenbau-Handwerk gelehrt.

Nach fast 20 Jahren schließt das Citymonkey seine Tore. Damit die Erinnerung an die Halle auch für die Menschen lebendig bleibt, die heute mit dem Bouldern anfangen, habe ich für diese Podcastfolge viele Leute angeschrieben, die Wegbegleiter des Citymonkeys waren. In ihren Sprachnachrichten teilen sie ihre Erinnerungen an die Halle, sprechen über die Bedeutung des Citymonkeys für die Szene und über den Einfluss, den Mikes Arbeit als Routesetter hatte.

Danke an alle, die Teil dieser Folge geworden sind und danke an Vera Harter und Mike Schuh!

Zu den Shownotes

“Ich will da rauf!” – 15 Jahre Inklusionsarbeit im Klettersport

Über die Arbeit des Münchener Vereins IWDR

IWDR-Kletterin Manuela und IWDR-Organisatorin Nadja Artweger im BIN WEG BOULDERN-Interview

Klettern verbindet und ist ein toller Sport, der Menschen in Bewegung bringt und mental unterstützen kann. Deshalb hat das Klettern ein großes Potential für die Inklusionsarbeit für Menschen mit Behinderung.

Für den Münchener Verein IWDR (“Ich will da rauf”) ist es ein Ziel, Menschen mit und ohne Behinderung beim Klettern zusammenzubringen. Seit 15 Jahren leistet der IWDR Pionierarbeit für die Inklusion im Klettersport.

In den Klettergruppen gibt es immer eine 50:50-Mischung und einen achtsamen Umgang miteinander. Davon haben mir Nadja Artweger von der Vereinsleitung und IWDR-Teilnehmerin Manuela im Podcastinterview erzählt. Getroffen haben wir uns in ihrer Stammhalle, dem DAV Kletter- und Boulderzentrum in Thalkirchen.

Ihr hört, wie der IWDR funktioniert und was der Verein den Teilnehmenden bringt. Außerdem erzählt Nadja, dass der IWDR deutschlandweit viele weitere Inklusionsprojekte im Klettersport unterstützt. Wer eine inklusive Klettergruppe starten will, kann sich bei der “Seilschafft Inklusion” des IWDR melden!

Danke an Nadja und Manuela für das Gespräch!

Shownotes

IWDR bei Instagram

Webseite des IWDR

Spenden für den IWDR

Webseite: Seilschafft Inklusion – hier gibt es Unterstützung für inklusive Kletterprojekte

Ausschreibung der Stipendien der Seilschafft Inklusion 2023/24

Magst du mich bei meiner Podcast-Arbeit unterstützen?

Damit ich meine Arbeit machen kann gibt es auf der Plattform Steady ein Crowdfunding

Oder hol dir ein BIN WEG BOULDERN Shirt / Hoodies uvm.

Parakletterin Corinna Wimmer im Interview

Über Paraclimbing Comps, Inklusion, die Kletter-WM in Bern und mehr

Parakletterin Corinna Wimmer im Interview

Klettern, mit Menschen, die ähnliche körperliche Voraussetzungen haben – das erlebt Corinna Wimmer in Boulderhallen selten. Sie hat einen verkürzten Unterarm und “muss” sehr kreativ werden, um Boulder zu lösen. Oft sieht sie das als eine spannende Herausforderung an. Manchmal ist es aber auch einfach toll, mit anderen Menschen mit Behinderung zu klettern, an Routen, die für sie geschraubt sind.

Genau das erlebt sie als Teil des Paraclimbing Nationalteams. Cori startet bei Paraclimbing Wettkämpfen. Bei der diesjährigen Kletter-WM in Bern wurde sie sechste in ihrer Kategorie (in der “AU2” = Unterarm-Amputation oder Gliedmaßenverlust).

Ich habe Corinna kurz nach der Kletter-WM in der Element Boulderhalle in München getroffen. Wir haben uns über Inklusion in der Kletterszene und in der Wettkampf-Szene unterhalten. Aber auch im Allgemeinen darüber, was Menschen mit Behinderung daran hindert, teilzuhaben.

Außerdem war Corinna Wimmer bei der WM bei einem Treffen, bei dem Athletinnen und Athleten mit IFSC-Vertretern sprechen konnten. Hier wurde vor allem über RED-S gesprochen. Cori erzählt, was sie dort gehört hat und was ihre persönlichen Gedanken zu RED-S sind.

Danke Corinna für das Interview!

Zu den SHownotes

Das Basislager – eine inklusive Kletter- und Boulderhalle

Natascha Haug über inklusives Klettern und Bouldern in Bad Aibling

Natascha Haug vom "Basislager" im BIN WEG BOULDERN-Interview. Fotocredit: Stephan Wieser
Natascha Haug vom „Basislager“ im BIN WEG BOULDERN-Interview. Fotocredit: Stephan Wieser

Eine komplett inklusive Kletter- und Boulderhalle! Das war der Traum von Natascha Haug und ihren Kollegen. Sie hatten schon seit Jahren Kletterkurse für Menschen mit Behinderung in verschiedenen Hallen gegeben. Dort stießen sie immer wieder an Grenzen, z.B. weil die Hallen nicht komplett barrierefrei waren.

Dieses Jahr haben sie dann mit dem “Basislager” in Bad Aibling ihre eigene Halle eröffnet, unter dem Dach des DAV. Natascha erzählt im Interview, was sie in der Halle anders machen und wie die Inklusionsarbeit im Basislager läuft.

Foto Credit: Stephan Wieser

Zu den Shownotes

Der Hotzenblock – eine gemeinnützige Boulderhalle

Freiwillige Spenden statt Eintritt – wie funktioniert das Konzept?

Steffi Brust von der Boulderhalle "Hotzenblock" im BIN WEG BOULDERN-Interview
Steffi Brust von der Boulderhalle „Hotzenblock“ im BIN WEG BOULDERN-Interview

Im Hotzenblock kann man kostenlos bouldern – oder auch gegen eine freiwillige Spende. Die Boulderhalle in Waldshut-Tiengen hatte ursprünglich ein kommerzielles Konzept und ist seit 2022 gemeinnützig. Das haben Steffi Brust und Dennis Nowak, die beiden Gründer der Halle, nach einigen Überlegungen gemeinsam beschlossen. Oft hatten sie mitbekommen, dass es Menschen gibt, die gerne mehr Bouldern würden, es sich jedoch nicht leisten können.

Funktioniert so ein Konzept? Schließlich wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Halle bezahlt werden, Dinge müssen repariert werden, neue Griffe wollen gekauft werden usw. Steffi Brust vom Hotzenblock erzählt im Podcastinterview von ihren Erfahrungen.

Danke Steffi fürs Gespräch!

Zu den Shownotes